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Myofunktionelle Störung 

Die Diagnose „myofunktionelle Störung“ findet sich oft auf Verordnungen von Kieferorthopäd*innen. Sie fällt häufig auf, wenn eine Zahnspange angepasst werden soll. Kinder oder auch Erwachsene, bei denen eine myofunktionelle Störung festgestellt wird, haben ein Muskelungleichgewicht der Gesichts- und insbesondere der Lippen- und Zungenmuskulatur. Dabei sind typische Symptome eine offene Mundhaltung, vermehrter Speichelfluss und eine „schlaffe“ Zunge. Diese wiederum kann dazu führen, dass die korrekte Bildung einzelner Laute (Zischlaute, zum Beispiel [s], [z]) erschwert ist und die Zungenspitze sich in der sogenannten Ruheposition wie auch beim Schlucken an der falschen Stelle befindet. Langfristig kann das zu Zahnfehlstellungen führen. Oft drückt die Zungenspitze sich an oder zwischen die Schneidezähne und kann diese so verschieben.

In der logopädischen Therapie wird zunächst die Muskulatur von Lippen- und Zunge gestärkt. Teilweise sind auch Übungen zur Stärkung der Wahrnehmung in diesem Bereich sinnvoll. Anschließend wird die korrekte Position der Zunge in Ruhe, beim Sprechen und beim Schlucken trainiert, bis diese sich automatisiert hat. 

 

Literaturnachweise:

Brügge, W. & Mohs, K. (2012). Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen – Eine Übungssammlung (4. Aufl.). München: Reinhardt.

Kittel, A. M. (2014). Myofunktionelle Therapie (11. Aufl.). Idstein: Schulz-Kirchner.

Schuster, P. (2011). Funktionales Mundprogramm (FMP) (2. Aufl.). Dortmund: Verlag Modernes Lernen.

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