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Kindliche Sprachentwicklungsstörung

Bereits im ersten Lebensjahr lernt ein Kind die Melodie der jeweiligen Muttersprache kennen und orientiert sich daran. Später versucht es diese nachzuahmen und so bildet es aus zunächst unverständlichen Äußerungen erste Wörter. Der Lernprozess ist dabei ein Zusammenspiel aus vielen Faktoren wie Hören, Sehen und Fühlen. Dazu kommen Verarbeitungsprozesse im Gehirn, die nach komplizierten Mustern ablaufen. Zusätzlich darf nicht vergessen werden, dass das Kind ja nicht nur Sprechen lernt, sondern auch noch andere Dinge wie zum Beispiel Laufen.

Innerhalb dieses Lernprozesses kann es an verschiedenen Stellen zu Problemen kommen. Bezogen auf die Sprachentwicklung kann das Kind Probleme bei der Aussprache von Lauten bekommen, bei der grammatikalischen Entwicklung (es gelingt dem Kind zum Beispiel nicht, einen Satz korrekt zu bilden) oder beim Verstehen von Gesagtem. Einigen Kindern fällt auch der Zugang zu Sprache überhaupt schwer und sie sprechen eine lange Zeit nur einzelne Wörter, aber keine Sätze.

Das Kind kann dann durch therapeutische Interventionen unterstützt werden. Je nach Alter und Problematik kommen an dieser Stelle viele verschiedene Therapiemethoden zum Einsatz. Es wird jedoch immer versucht, die entsprechende Entwicklungsstufe des Kindes zu analysieren, um passende und machbare Übungen anzubieten und die physiologische Weiterentwicklung anzuregen. Viele Dinge im Spracherwerb bauen nämlich aufeinander auf (Beispiel: Ein Kind muss erst einige Verben aktiv verstehen und sprechen können, um dann einen Zweiwortsatz „Mama malt.“, „Schuhe anzieh´n.“ bilden zu können).

 

Literaturnachweise:

Brügge, W. & Mohs, K. (2012). Therapie bei Sprachentwicklungsstörungen – Eine Übungssammlung (4. Aufl.). München: Reinhardt.

Möller, D. & Spreen-Rauscher, M. (2009). Frühe Sprachintervention mit Eltern – Schritte in den Dialog. Stuttgart: Thieme.

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